10.06.2016

Fotoshooting mit Steven Haberland

Wir haben neue Fotos gemacht. Im St. Pauli Theater, der schönsten Theaterkulisse Hamburgs. Besonders hinter der Bühne gibt es einiges zu entdecken. Aber zuerst ein Blick zurück in die Vergangenheit.

An einem sonnigen Tag wurden wir damals in der Grundschule in zwei Reihen für den Schulfotografen aufgestellt. Wir waren die Klasse 3b und standen auf dem Schulhof aufrecht in Pose, als das Mädchen neben mir zu weinen anfing. Sie schluchzte: „Ich will kein Gespenst sein.“ Ich verstand nur Bahnhof. „Meine Oma sagt, dass man mit jedem Foto, das gemacht wird, immer mehr verschwindet.“ Ich erschrak, doch der Junge auf der anderen Seite von mir kommentierte knapp: „Quatsch. Passiert nur Indianern!“ Ich war total verwirrt und knips das Klassenfoto im Kasten. Seitdem spukt mir diese Frage immer wieder durch den Kopf. Sind Fotografen tatsächlich Räuber der Seele?

Der größte Dieb meiner Seele ist demnach Steven Haberland. Seit 20 Jahren fotografiert er meine Existenz mit seiner Kamera Schritt für Schritt ins Verschwinden. Und er macht das so gut! Es tut überhaupt nicht weh.

Mein 1. Fotoshooting mit Steven war mein 1. Fotoshooting überhaupt. Ich war noch Schülerin, wahnsinnig nervös und brauchte für ein Jazz-Stipendium „nachdenkliche“ Porträts. Unsere Wege haben sich von da an immer wieder gekreuzt. Und ich hoffe, es folgen zukünftig noch viele fotografische Etappenziele. Danke Steven für Deinen feinen Blick und Deine ganze Art. Hier ein Auszug unserer bisherigen Zeitreise…

Das Porträt oben rechts hat Steven übrigens auch fotografiert und wie ihr seht, mir fehlt schon ein Auge. Ganz eindeutig! Aaahh, Hilfe, es geht los mit dem Verschwinden…

Mit herzlichem Dank auch an das St. Pauli Theater für die dramatische Kulisse, an den Salon Hamburg für das Königinnenkleid, an Claudia Wegener-Bracht für die Locken & Lippen und an Melanie Voll für Leuchtstoff & Nebel und die Bändigung des schwarzen Rabens.